Sehr geehrte Damen und
Herren,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben vom
16.08.2004, das Herr Petke und ich erhalten haben. Wir
sind beide übereingekommen, dass ich Ihnen für uns
gemeinsam antworte.
Selbstverständlich haben wir nicht nur die ,,Hand aufs
Herz" gelegt, sondern auch an die Stirn, denn es ist
mindestens genauso wichtig, die von Ihnen
aufgeworfenen Fragen abzuwägen und zu durchdenken.
Zunächst einmal darf ich Ihnen sagen, dass bei
Planungen neuer Bundesverkehrswege bzw. der
Netzverknüpfung verschiedener Bundesstraßen um und in
Potsdam bei uns folgende Grundsätze gelten: Die Region
braucht ein abgestimmtes, modernes und ökologisch
abgewogenes Verkehrskonzept, um die Erfordernisse der
Potsdamer Innenstadt und die Belange des
Weltkulturerbes mit den berechtigten Interessen der
Gemeinden und Bewohner innerhalb des Autobahnringes
auszutarieren.
Wir möchten nach den Wahlen erreichen, dass endlich
ein Arbeitskreis Verkehrsplanung eingerichtet wird,
der von Potsdam, Potsdam-Mittelmark und den
wichtigsten Gemeinden unserer Region gebildet wird.
Wir als CDU haben uns bereits als Vorstufe dafür in
dieser Weise organisiert. Zwischen den vier
Abgeordneten des Landtages (Schönbohm, Niekisch, Petke,
Funck) der Bundestagsabgeordneten Reiche, den
Bürgermeistern aus Werder (Große), Nuthetal (Ling),
Stahnsdorf (Enser) und Schwielowsee (Hoppe), der
stellv. Landrätin Schulz und dem Potsdamer
Fraktionschef Friederich ist am 16. August 2004 eine
Kommission hervorgegangen, die genau diese Fragen
berät und prüft. Es wird Sie sicher nicht wundern,
dass wir erst am Beginn eines Einigungsprozesses
stehen, jedoch entschlossen sind, der Öffentlichkeit
bald unsere Perspektiven vorzustellen. Dabei werden
wir folgendes beachten:
1. Es muss eine
wirkliche Entlastung und Streuung dieser
Verkehrsströme herauskommen.
2. Die Stätten des Weltkulturerbes dürfen
keinesfalls beeinträchtigt werden, und deswegen sind
wir dezidiert gegen eine isolierte Lösung des
Havelüberganges an der Pirschheide mit
unkalkulierbaren Belastungen für Mensch und Kultur im
Bereich Forststr./Neue Palais.
3. Neuregelungen für die Potsdamer Innenstadt dürfen
nicht auf Kosten der Umgebung gehen.
Abschließend darf ich
noch persönlich anfügen, dass mein politisches
Engagement mit dem Kampf gegen das überdimensionale
,,Potsdam-Center" und der Abwendung von Schaden für
unsere Weltkulturerbedenkmale begonnen hat. Und von
diesen Grundsätzen werden wir nicht abrücken. Ich
würde mich freuen, wenn wir bald einmal die
Gelegenheit haben, die vielen Vorschläge und
Varianten, u.a. auch die der lngenieurkammer, zu
diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wieland Niekisch, MdL |